29.7.2024

Start-Ups | Neugründungen: Grundlagen und Weichenstellung

Start-Ups und Firmengründungen: Grundlagen und Weichenstellungen

Rechtliche Herausforderung und Stolperfallen

 

Der Schritt in die Selbständigkeit

Die Gründung eines Start-ups ist ein bedeutender Schritt für jeden Selbständigen egal, ob mit kleinen oder mit großen Visionen. Doch jedes Start-up bringt Risiken und zahlreiche rechtliche Herausforderungen mit sich. Um von Anfang an rechtliche Risiken auf ein Minimum zu reduzieren, lohnt es sich, mit rechtlichem Weitblick wirtschaftliche Entscheidungen zu fällen. Nur auf diese Weise kann mittel- und langfristig unternehmerischer Erfolg gewährleistet werden.

Im Folgenden zeigen wir ein paar der wichtigsten rechtlichen Themenfelder auf, die Ihre rechtliche Aufmerksamkeit benötigen: 

Wahl der Rechtsform und Haftungsrisiko

Gleich zu Beginn ist es entscheidend, die richtig Rechtsform für Ihr Unternehmen zu wählen. Sind Sie bspw. Einzelunternehmer, bleibt Ihnen eine GbR ebenso verschlossen wie eine Partnerschaftsgesellschaft. Achten Sie aber bitte darauf, dass Sie als Einzelunternehmer mit Ihrem gesamten (Privat-) Vermögen haften.

Als Einzelkämpfer wäre jedenfalls an die Handelsform: "e.K"., also: "eingetragener Kaufmann", zu denken.

Für mehrere Personen, die ein gemeinsames Ziel, sprich die Gründung und Führung eines Unternehmens, verfolgen, kommt neben der haftungsproblematischen GbR die Gründung einer Kapitalgesellschaft, wie bspw. einer GmbH oder einer UG (haftungsbeschränkt), also einer Unternehmergesellschaft, in Frage.

Bei diesen Varianten ist die Haftung lediglich auf das Stammkapital (mindestens: 25.000,00 EUR) beschränkt. Für die Gründung einer GmbH, was für "Gesellschaft mit beschränkter Haftung" steht, benötigen Sie im Gegensatz zur UG-Gründung, die mit nur einem EUR möglich ist, mindestens 12.500,00 EUR.

Gewerblicher Rechtsschutz / Intellectual Property

Die Sicherung von "IP", also Intellectual Property ist stets zu empfehlen, um auf diese Weise von vornherei die Professionalität und Integrität Ihres Unternehmens zu gewährleisten. Auf diese Weise können Sie Marken, Produkte, Werke und Ideen gegen unbefugte Vervielfältigung oder Rufausbeutung schützen. Das Markenrecht und der Schutz des geistigen Eigentums spielen dabei eine große Rolle. Als Designer kommt für Sie sicher die Anmeldung von Designrechten (früher: Geschmacksmusterrecht) in Betracht. Technische Erfindungen und Innovationen können durch die Anmeldung von Patenten geschützt werden.

 

Vertragswerke

Achten Sie darauf, rechtskonforme und im Rahmen des zulässigen Sie bevorteilende Vertragswerke zu erstellen bzw. erstellen zu lassen. Erfahrungsgemäß kann mit derartigen Verträgen der Erfolg eines Unternehmens stehen und fallen.

Egal ob Gesellschaftervereinbarung, also der Vertrag zwischen den jeweiligen Gesellschaftern, Geschäftsführerordnung, Arbeitsvertrag, AGB oder Kooperationsvertrag, es lohnt sich, diese professionell erstellen zu lassen und mit dem Rechtsanwalt die persönlichen Wünsche und Begehren zu besprechen. Oftmals können vorteilhafte Klauseln, wie bspw. eine Haftungserleichterung unproblematisch und rechtswirksam in einen Vertrag eingebaut werden.

Datenschutz

 In dem heutigen Zeitalter der Digitalisierung ist der Schutz personenbezogener Daten prioritär und transparent zu behandeln, wenn man nicht den Fallstricken der DSGVO unterliegen und horrende Ordnungsgelder kassieren will.

 

Steuern

Auch mit steuerlichen Angelegenheiten mag nicht gescherzt werden. Die Konsequenzen bspw. bei verspätet abgegebenen Steuererklärungen sind monetär "drakonisch" und können rechtlich schnell zu einem notwendigen Insolvenzantrag führen.

Besonders achtsam sollten Händler sein, die international, bspw. innerhalb der EU mit Waren handeln. Hier besteht die Möglichkeit nach dem Umsatzsteuergesetz die verauslagte Umsatzsteuer bei Ausfuhr und Gelangen des Produktes ins Ausland vom deutschen Staat zurückzuerhalten, Stichwort: Gelangensbestätigung. Bitte achten Sie aber darauf, dass die Anforderungen an das Ausstellen einer Gelangensbestätigung von staatlicher Seite aber enorm hoch sind und bereits "Flüchtigkeitsfehler" die Steuerfahnder auf den Plan zu rufen vermögen und zu einem Steuerstrafverfahren führen können.

 

Fazit

Die Gründung eines Unternehmens sollte idealerweise aus rechtlicher Sicht mit viel Fingerspitzengefühl vonstattengehen. Oftmals sind einmal getroffene Entscheidungen, wie bspw. Gesellschaftervereinbarungen oder sonstige Verträge, unumkehrbar und nur noch auf der Grundlage von Wohlwollen seines Geschäftspartners reversibel.

 

Benötigen Sie rechtliche Beratung bei der Gründung Ihres Start-ups? Unser Team um Dr. Henseler steht Ihnen mit Erfahrung und Entschlossenheit zur Seite. Wir bringen auch Ihr Unternehmen auf den richtigen Kurs! 

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Telefon: 0221 669 632 0

 

 

 

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